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LinkedIN - Warum deine Reichweite nicht mehr funktioniert

... und was das über das Spiel sagt, das du gerade noch versuchst zu spielen.

Ich bin seit gut einem Jahr aktiv auf LinkedIn.
Mit meiner Art zu posten und gezieltem Kontaktaufbau über Kommentare und klare, respektvolle Direktnachrichten habe ich eine solide Followerschaft aufgebaut und Kunden gewonnen.

In diesem Jahr durfte ich sogar Teil des LinkedIn for Good Guides sein.

LinkedIn ist nicht mein Kernthema. You know …

Aber weil ich hier täglich Menschen beobachte, die viel versuchen und wenig erreichen, habe ich mich entschieden, mein Wissen in diesem Letter mit dir zu teilen.

Ich habe analysiert, was funktioniert hat.
Ich habe die alten Creator beobachtet, ihre Taktiken studiert, ihre Systeme seziert.

Viele von ihnen hatten Reichweite.
Einige wurden sichtbar.
Manche wurden Namen.

Aber was damals funktioniert hat, funktioniert heute nicht mehr.
Nicht, weil sich Menschen verändert hätten – sondern weil die Plattform es getan hat.

Was sich gerade auf LinkedIn abspielt, ist kein normaler Wandel.
Es ist ein Paradigmenwechsel.

Nicht laut. Nicht offiziell.
Aber sichtbar – wenn du genau hinsiehst.

LinkedIn war nie wirklich für Creator gedacht

Das klingt hart. Aber es ist logisch.
Plattformen belohnen, was ihnen Umsatz bringt.
Und Creator bringen LinkedIn kaum Umsatz.

Schau selbst:

👉 Der "Creator-Modus" wurde abgeschaltet
👉 Der Video-Feed gestrichen
👉 Viralität aktiv unterdrückt
👉 Organische Reichweite? Auf dem Rückzug – messbar und massiv

Wenn deine Posts kaum noch Menschen erreichen, liegt das nicht an dir – sondern am System.
LinkedIn reguliert Sichtbarkeit. Still, aber gezielt.

Viele suchen den Fehler im eigenen Content.
Aber der Content ist nicht das Problem.
Die Plattform hat andere Ziele als du.

Follow the money – und du verstehst die Plattformlogik

LinkedIn gehört zu Microsoft. Und Microsoft denkt in Umsatzströmen – nicht in Creator-Potenzial.

„Der Umsatz von LinkedIn wird hauptsächlich durch die Nachfrage von Unternehmen und Berufsorganisationen nach Abonnements für Talent Solutions, Sales Solutions und Premium-Mitgliedschaften bestimmt. Darüber hinaus spielen die Mitgliederbindung sowie die Qualität der gesponserten Inhalte, die diesen Mitgliedern zur Verfügung gestellt werden, eine wichtige Rolle, um Marketinglösungen voranzutreiben.“

Form 10-K (Jahresbericht Microsoft)

Kurz gesagt … Der Umsatz von LinkedIn basiert auf:

  • Talent Solutions (Recruiting, Jobanzeigen)

  • Sales Solutions (z. B. Sales Navigator)

  • Premium-Abos

  • Gesponserten Inhalten

Großes Geschäft = Großes Geld.
Kleine Creator? Nette Randnotiz.

Deshalb sehen wir:

  • Mehr Ads von Konzernen

  • Bezahlte Sichtbarkeit statt organischem Wachstum

  • Relevanz = Werbebudget, nicht Authentizität

Die traurige Wahrheit über viele “Growth-Gurus”

Dir wird immer noch erzählt:

„Poste Selfies“
„Sei verletzlich“
„Erzähl Geschichten“
„Schreib bessere Hooks“

Diese Ratschläge stammen aus einer Zeit, in der LinkedIn organisches Wachstum überhaupt zugelassen hat.
2020 war das effektiv.
2025 ist es nostalgisches Wunschdenken.

Denn: Die Plattform will nicht mehr, dass du kostenlos Reichweite aufbaust.
Das Spiel hat sich verändert – aber viele spielen es immer noch nach alten Regeln.

Die gute Nachricht:
Wachstum ist möglich.
Nur anders.

Willkommen im Zeitalter von strategischem Personal Branding 2.0.

Was bedeutet das konkret für dich?

Die Sichtbarkeit einzelner Creator wird weiter eingeschränkt.
Nicht aus Bosheit – sondern weil sie keinen direkten Umsatz bringen.

Reichweite ist nicht verschwunden.
Sie wurde umverteilt.

Und sie geht dorthin, wo bezahlt wird:
Zu Unternehmen.
Zu Sponsoren.
Zu Marken mit Budget.

Das bedeutet:

Die alten Methoden funktionieren nicht mehr.
Und das ist keine Phase.
Es ist die neue Realität.

Das Framework: 4 Säulen moderner Personal Brands auf LinkedIn (2025)

Reichweite ist keine Währung mehr.
Relevanz ist es.

Nicht der größte Account gewinnt.
Sondern der mit der klarsten Positionierung.

Nicht der lauteste Post bleibt hängen.
Sondern der mit dem klarsten Gedanken.

1. Positionierung > Persönlichkeit

Nicht: „Ich zeige mich.“
Sondern: „Ich löse ein klares Problem für eine klare Zielgruppe.“
Du bist nicht das Produkt.
Dein Denken ist es – und dein Angebot.

2. Substanz > Storytelling

Storys sind kein Selbstzweck.
Sie transportieren Einsichten – oder sie sind leer.
Was kann man lernen, nicht nur fühlen?

3. Thought Leadership > Popularität

Du brauchst nicht mehr Likes.
Du brauchst Wirkung bei den Richtigen.
Positioniere Meinungen, nicht Anekdoten.
Langfristige Autorität schlägt kurzfristige Aufmerksamkeit.

4. Wiederholung > Viralität

Verlässliche Themen. Signature-Formate. Serientauglicher Content.
Nicht bunt, nicht trendy – sondern strukturiert.
Nicht „Wow“ – sondern „Stimmt.“ Immer wieder.

Also

LinkedIn ist nicht tot.
Aber das alte Spiel ist es.

Wer weiterhin auf Reichweite hofft, wird enttäuscht.
Wer beginnt, auf Relevanz zu setzen, wird sich abheben – leise, aber wirksam.

Wenn du verstehen willst, wie das neue Spiel funktioniert – abseits von Taktiken, Trendformaten und Content-Floskeln – dann melde dich.
(Antworte einfach auf den Letter. Ja, ich lese die Mails 🙂)

Ich arbeite mit Menschen, die denken, bevor sie posten.
Mit Marken, die keine Likes brauchen, sondern Autorität aufbauen.

Ohne Trends.
Ohne Taktikspielchen.
Nur mit Klarheit und Struktur.

Das war’s für diesen Letter.

Good luck, my friend.

Deine
– Kristin

P.S.
Wenn du es ernst meinst, solltest du dich nicht nur auf eine Plattform verlassen.
Diversifiziere deine Präsenz – wenn du kannst.

Ich selbst bin neben LinkedIn auch auf Instagram, X, Threads und YouTube aktiv.
Mein Podcast „Art of Social Media“ läuft auf YouTube und Spotify.

Außerdem baue ich Longform-Content über meinen Newsletter auf – weil E-Mail-Marketing nach wie vor unterschätzt wird.
Wenn Social Media morgen wegbricht, bleibt dir nur eins:
Die Menschen, die dir freiwillig ihre E-Mail-Adresse gegeben haben.

Mach dich unabhängig.
Baue auf.
Nicht nur sichtbar … sondern stabil.